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Ford Ranger Pickup im Juli 2023

Deeplink Alternativen (zum T4): Ford Ranger 2.2 Singlecab

Ich war auf der Suche nach einem Kombi oder wieder »etwas wie ein VW Bus, ein Caddy mit langem Radstand wäre auch okay«. Es wurde ein Pickup. Der war aber eigentlich gar nicht im Beuteschema, er hatte sich aber einfach hineingeschlichen als ich das Budget für den Fahrzeugkauf stetig erhöht habe beziehungsweise erhöhen musste.

Januar 2022: Blick aus dem Astra J zum neuen Gefährt

Januar 2022: Blick aus dem Astra J zum neuen Gefährt

Erste Hand. Der Vorbesitzer hat sich den Ranger seinen Wünschen und Bedürfnissen nach anpassen lassen. Das nur noch schemenhaft vorhandene »IS« auf dem Aufkleber auf dem Tailgate verriet das Ziel: der Ranger war schon auf Island.

Nebeneffekt davon: 15-fach (!) bereift, Ladefläche voll. Drei verschiedene Reifengrößen auf fünf Rädern, da kommt was zusammen und die Garage ist anschließend voll.

Weiteres Zubehör und Ersatzteile wie Stoßdämpfer, Leuchtmittel, diverse Sprühdosen mit Farben, Öle, etc. waren vermutlich auch mit in Island da dort bekanntlich alles etwas teurer und die Ersatzteile nicht unbedingt direkt vorrätig sind.

Beim Kauf mit dabei: etliche Räder und Verschleißmaterial

Beim Kauf mit dabei: etliche Räder und Verschleißmaterial

Mich erinnerte beim ersten Blick auf die Anzeige im Web die Kombination von roter Karosserie mit weißem Hardtop und dem getönten Fenster an die 1980er. Damals waren die Fahrzeuge nicht nur generell bunter, gerade die Kombination rot-weiß war häufiger bei geländegängigen Fahrzeugen anzutreffen, beispielsweise beim Nissan Patrol. An so einen musste ich spontan denken als der Ranger mir das erste Mal online begegnete.

Der Schnorchel ist auch vom Vorbesitzer nachgerüstet worden. Beziehungsweise er hatte dafür eine Fachwerkstatt beauftragt. Braucht man das im Alltag? Eher nicht. In Island sicherlich schon deutlich häufiger.

Zustand beim Kauf mit weißem GFK-Hardtop

Zustand beim Kauf mit weißem GFK-Hardtop

So ganz anders als ein VW T4. Mit mindestens ebenso vielen Nachteilen wie Vorteilen (zuschaltbarer Allrad, Untersetzung, Sperre, knapp unter 1,90 cm trotz Schnorchel und »mittlerer Bereifung«.

Nachteile wären die teure Versicherung (da alle Pickups als LKW laufen), die nicht gerade für ihre Qualität bekannte Rostvorsorge vom Rahmen (quasi nicht existent) und natürlich die über 5,30 m Länge.

Dafür wieder die hohe Sitzposition wie einst im VW T4, diesmal aber mit sehr langer Motorhaube. Der Geräteträger (auch bekannt als Stahlstoßstange) dient dank dem Bügel als Orientierungshilfe beim Einparken. Schon eine Umstellung wenn man zuvor PDC vorne wie hinten gewohnt war.

Deeplink Trotz Rostvorsorge: die braune Pest wütet

Wie schon im letzten Absatz erwähnt: keiner der mir bekannten Hersteller von Pickups legt großartig Wert auf Rostvorsorge. Mercedes/Renault ließ den X/Navara in Spanien bauen, VW in Brasilien den Amarok und sowohl Ford als auch Toyota lassen ihre Pickups in Südafrika für den europäischen Markt fertigen. Die meisten der Länder haben im Winter kein Streusalz auf den Straßen beziehungsweise Schnee gibt es eben nicht überall auf der Welt in den Wintermonaten.

Darum sieht ein Ranger in Südafrika nach 7 Jahren vermutlich unten noch recht gut aus, in Deutschland hat die braune Pest aber schon ordentlich an Rahmen und Achsen genagt.

»Rostgarant« – was auf so ziemlich jeden Pickup zutrifft

»Rostgarant« – was auf so ziemlich jeden Pickup zutrifft

Da hilft nur der Griff zum Geldbeutel und der Besuch bei einer fähigen Werkstatt, welche dem weiteren Verfall Einhalt gebieten kann. Es war kein billiger Spaß, über 2'000 Euro gingen für Rostentfernung und anschließende Konservierung mit Dinitrol drauf. Die einzige Garantie die es gibt: der Rost kommt garantiert wieder. Er lässt sich nur verlangsamen, nicht eliminieren.

Aber das betrifft alle Pickups, auch die großen aus den USA und die Midsize-Konkurrenten von Isuzu und Mitsubishi/Fiat.

Deeplink Nicht gut: Dispersionsfarbe im Hardtop

Gebrauchtkauf aus erster Hand – hatte ich schon erwähnt. Dazwischen stand der Ranger bei einem Händler. Das GFK-Hardtop hat dem Vorbesitzer vermutlich gute Dienste geleistet und ich nehme an, dass er auch irgendwie eine Lösung zum Schlafen im Heck verbaut hatte. Wohnlicher sollte es vermutlich werden, daher wurde das Hardtop von innen gestrichen. Leider wurde mutmaßlich zu handelsüblicher Wandfarbe (Dispersionsfarbe) gegriffen. Das hält auf GFK teilweise erstaunlich gut, fällt aber an anderen Stellen wie zu erwarten war auch in mehr oder weniger großen Flocken wieder ab.

Dispersionsfarbe auf GFK? Keine gute Idee...

Dispersionsfarbe auf GFK? Keine gute Idee...

Mehrere Tage Arbeit, zunächst mit einem kleinen Besen, später dann mit einer rotierenden Messingbürste auf einer kleinen Bohrmaschnine später: die Farbe ist raus. Der Verkauf vom Hardtop war geplant, mit bröseliger Farbe an der Decke (und auf den Dichtungen und den Airlineschienen) wäre es aber vermutlich noch schwieriger geworden es zu verkaufen. Singlecabs vom Ranger sind rar. Daher ist die Nachfrage nach solchen GFK-Hardtops auch entsprechend rar. Es hat sich trotzdem ein Käufer gefunden, weiter unten auf der Seite mehr dazu.

Deeplink »Zweisitzer mit Breitreifen und abnehmbarem Hardtop«

Im Freundes- und Bekanntenkreis habe ich mir nach dem Kauf den Spaß erlaubt die Neuanschaffung etwas anders vorzustellen. Die meisten dachten eher an einen japanischen Roadster oder ich hätte mir einen Minicooper ohne Rücksitzbank als Cabrio geholt.

Diese Varienten hätten aber deutlich besser auf die »handelsüblichen« Stellplätze gepasst.

Parkprobleme mit dem Ranger? Nein. Es sind die Parkplätze die Probleme haben.

Parkprobleme mit dem Ranger? Nein. Es sind die Parkplätze die Probleme haben.

Wobei die Länge täuscht. Eine E-Klasse als T-Modell ist nur eine Blattlänge DIN A4 (etwa 30 cm) kürzer. Mit der hätte ich auch nicht zu 100% in die Markierung gepasst.

Zum Frühling kam dann das GFK-Hardtop weg. Ich konnte wider Erwartung relativ zügig einen Käufer finden. Der hat sich über die geringen Kosten (700 Euro für das gebrauchte Hardtop) gefreut. Ich habe mich über die Euro und den für das Hardtop aus Alu geschaffenen Platz gefreut. Am Anfang war es ungewohnt ohne Hardtop zu fahren – man sieht nach Hinten plötzlich so viel.

»Oben ohne« – das GFK-Hardtop wurde verkauft

»Oben ohne« – das GFK-Hardtop wurde verkauft

Das Beladen wurde deutlich einfacher. Beispielsweise beim Abholen der als Boden vorgesehenen Siebdruckplatte. Diebstahlschutz? Der war natürlich nicht mehr vorhanden.

Auch das Abheben von Ladung musste unterbunden werden. Für die wenigen Kilometer im Stadtverkehr genügte das einfache Abspannen mit einem langen Spanngurt zum Glück völlig.

Beladen geht ohne Hardtop deutlich einfacher

Beladen geht ohne Hardtop deutlich einfacher

Nach langer Wartezeit war es Ende August 2023 dann soweit: das Hardtop aus Südafrika war da! Extra für mich beziehungsweise meinen Ranger importiert, für Singlecab-Pickups wird nicht auf gut Glück vorbestellt. Erst recht nicht wenn man es in silber und nicht in schwarz haben will.

Alu-Cab Hardtop auf Ranger Singlecab in silber

Alu-Cab Hardtop auf Ranger Singlecab in silber

Leider kam dann das Hardtop zu spät für den Urlaub 2022 in Deutschland an. Kurz zuvor hatte Covid19 bei mir auch noch zugeschlagen – der Sommer also vorerst im Eimer.

Macht aber nichts, die Freude über das stabile Hardtop mit den drei Klappen überwiegt bis heute den Frust über die Wartezeit und dazu verdammt zu sein die Wohnung nicht verlassen zu dürfen.

Nur noch Waschbox, keine Waschstraßen mehr

Nur noch Waschbox, keine Waschstraßen mehr

Dank dem Schnorchel und der Ungewissheit ob nicht doch an irgendeinem der Schlösser, Haken und der Stoßstange etwas hängen bleiben könnte: Waschstraßen sind tabu. Bleibt nur der Gang zur Waschbox mit genügend 2- und 1-Euro-Stücken im Geldbeutel.

Deeplink Was wurde aus dem alten Hardtop?

Die Bestellung vom Alu-Cab war schon raus, die Anzahlung ebenso. Aber ich hatte im Frühjahr 2022 noch immer das GFK-Hardtop auf der Ladefläche vom Ranger.

Weil Singlecab nicht gerade an jeder Ecke von Deutschland herumfahren und die meisten die ein Hardtop wollen schon eins haben hatte ich wenig Hoffnung es schnell verkaufen zu können.

Nach wenigen Wochen im Web kam dann aber jemand daher, der sich etwas aus einer nicht mehr benötigten Ladefläche gebastelt hat und nun ein Dach dafür suchte.

Ranger Singlecab-Anhänger

Ranger Singlecab-Anhänger

Eine Singlecab-Ladefläche in Kombination mit einer Achse und ein paar weiteren Teilen war zu einem Anhänger mutiert.

Das GFK-Hardtop lebt weiter als Anhängerüberdachung

Das GFK-Hardtop lebt weiter als Anhängerüberdachung

Das Hardtop lieferte ich im April 2022 bis vor die Haustüre beziehungsweise die Werkstatt, in welcher das Hardtop dann vom Ranger auf den Ranger-Anhänger ummontiert wurde.

Deeplink Allrad im Winter – wie konnte ich bislang ohne ihn leben?

Der Ranger ist für mich bei den Helferlein ein Rückschritt. Mein Astra J hatte viele praktische und den Alltag erleichternde Dinge verbaut. Tempomat, Multifunktionslenkrad, PDC vorne und hinten, automatisches Abblendlicht, ... die Liste ist noch länger. Aber eins hatte er nicht: Allrad. Hier punktet der Ranger auf voller Linie.

Der Winter 2022/2023 war nicht so schneereich wie andere Winter in den vergangenen Jahren. Geschlossene Schneedecken gab es aber trotzdem mehr als genug.

Allrad einschalten, Sperrdiffernzial an der Hinterachse aktivieren und schon kann es losgehen. Festgefahrener Schnee? Die Steigung auf dem Weg vom und zum Büro bewältigen obwohl die Tempo-30-Zonen manchmal mehrere Tage lang nicht geräumt werden? Alles kein Problem mehr. Ich liebe den Allradantrieb!

Allrad im Schnee – wenn ich mal wieder etwas anderes fahre wird er mir fehlen

Allrad im Schnee – wenn ich mal wieder etwas anderes fahre wird er mir fehlen

Die Bereifung vom Vorbesitzer hält vermutlich noch zwei, drei Jahre. Auch wenn sie das ganze Jahr gefahren werden. M+S mit Schneeflocke im Berg und alles ist gut. Stecken geblieben bin ich nicht, am einen oder anderen 2WD Fronttriebler konnte ich die Hügel hinauf auch einfach vorbeifahren. Das macht wirklich Laune.

Deeplink »Ausgerechnet du kaufst dir einen Diesel?«

Seit den 1990ern habe ich mich erfolgreich davor drücken können einen Diesel kaufen zu müssen. Inzwischen kommt man aber nicht mehr daran vorbei. Das musste ich schon vor ein paar Jahren feststellen: die meisten Fahrzeuge aus dem Nutzfahrzeugbereich gibt es in Europa nur noch mit Dieselmotorisierung. Benziner? Erd- oder Flüssiggas? Nicht mehr existent da die Fahrzeuge keinen Benzinmotor mehr erhalten. Auch nicht für Geld und gute Worte.

Somit musste es jetzt dann ein Diesel sein. Einer der letzten Euro 5 Diesel im Ranger, mit dem Facelift kam Euro 6 und AdBlue gemeinsam mit neuen Motoren. Nach Stuttgart darf ich mit ihm nicht mehr überall hinein. Aber wer will schon nach Stuttgart mit einem Pickup?

Der Griff zur Dieselzapfpistole – seit 2022 kein günstiges Unterfangen mehr

Der Griff zur Dieselzapfpistole – seit 2022 kein günstiges Unterfangen mehr

Beim Tanken macht Diesel nicht so viel Spaß wie erwartet. Die Preise sind massiv gestiegen. Aber wer einen Benziner mit 12 bis 15 Liter fahren würde, wird auch nicht glücklich an der Zapfsäule.

Alternativen für einen Gasumbau hätte es gegeben. Die Fahrzeuge kommen dann aber aus den USA, sind in der Regel nicht als Singlecab in Deutschland zu finden und der Hubraum entspricht dem Verbrauch von einem sparsamen Kleinwagen.

Schluckfreudig: 10,0 l auf 100 km – und die Bordanzeige lügt nicht wirklich

Schluckfreudig: 10,0 l auf 100 km – und die Bordanzeige lügt nicht wirklich

Der Verbrauch von meinem Diesel-Ranger? 10 Liter auf 100 km. Dann muss man schon nicht viel darüber nachdenken wie teuer 100 km Fahrt sind. Kostet der Diesel 2,10 Euro sind es 21,00 Euro. So hatte ich mir das eigentlich beim Kauf nicht vorgestellt, denn die Kosten für den Kraftstoff auf 100 km waren beim Astra J und dem Ranger nahezu identisch. Dann kam der Invasionskrieg in der Ukraine und alles wurde anders...

Andere fahren ihren Ranger 2.2 Diesel mit 7,5 bis 9,5 Liter laut Spritmonitor. Die umgebaute Front mit dem Geräteträger an meinem Ranger ist alles andere als aerodynamisch, daher vermutlich der höhere Verbrauch. Auch dann, wenn man bewusst sparsam fährt und hohe Drehzahlen und Vollgasorgien auf der Autobahn meidet fällt die Anzeige für den Verbrauch selten unter 10,0 Liter auf 100 km.

Deeplink Bettenbau unter dem Hardtop

Stand Juli 2023: es gibt noch viel zu tun. In der Theorie ist das Bett schon fertig und ich könnte schon fast im Pickup schlafen. Statt im Pickup zu träumen, träume ich jedoch erst einmal davon die Ladeflächenbeschichtung endlich zu erledigen, dann das Bett fertig zu bauen und hoffentlich noch im Jahr 2023 – bevor ich den Pickup schon zwei Jahre lang habe – darin bequem schlafen zu können.

Bei aktuell 13°C und Regen statt der 31°C (im Schatten) und Gluthitze unter dem Aluhardtop wäre es sogar der richtige Zeitpunkt. Aber: es ist noch nicht fertig.

Noch nicht fertig: mein Quadrat-Bett mit 160x160 cm Liegefläche

Noch nicht fertig: mein Quadrat-Bett mit 160x160 cm Liegefläche

Die Bettkonstruktion nutzt die vom Vorbesitzer montierten Airlineschienen an der Seite als Auflagefläche für SKORVA Balken von IKEA. Darauf kommt dann wiederum eine Konstruktion aus Aluprofilen für die beiden LURÖY Lattenroste, ebenfalls von IKEA.

Die Ladefläche soll aber zuvor in grau mit Mipa Protector gerollt werden. Dann ist es zum einen etwas heller im Innenraum und die Oberfläche ist vor Kratzern gut geschützt.

Da müssen noch ein paar Hammermuttern und natürlich der Lattenrost rein

Da müssen noch ein paar Hammermuttern und natürlich der Lattenrost rein

Damit ich aber nicht allzu schnell damit weiterkomme, haben sich mutmaßlich zwei kreative Burschen am Pickup vergangen. Nun hat er einen Namen erhalten.

Deeplink »Benedikt-Lukas«

Juli 2023. Eigentlich will ich einfach nur von der Arbeit nach Hause fahren. Es wird dann aber etwas länger dauern bis die Polizei da war und den Vandalismusschaden aufgenommen hat.

Benedikt...

Benedikt...

Dafür ist der Ranger jetzt das erste Fahrzeug das mein Eigentum ist und einen Namen hat. Nun ja, ich selbst wäre nie Auf die Idee gekommen ihn »Benedikt-Lukas« zu nennen. Aber wenn es jetzt schon draufsteht?

...Lukas

...Lukas

Die gute Nachricht: vermutlich übernimmt eine Versicherung den kompletten Schaden, die abgeschlossene Vollkasko mit 1'000 Euro SB muss ich nicht in Anspruch nehmen. Die Reparatur steht aber noch aus...

Die Vermutung der Freunde und Helfer: der Ranger sei aufgrund von Größe und Farbe vermutlich prädestiniert für den Schaden gewesen. Nun ja... Wenige Tage darauf war der Parkplatznachbar mit seinem rund 20 Jahre alten weißen Kangoo das Opfer von »Be«(nedikt)...

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