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Das Innenleben einer T4 Beifahrertüre, Juni 2006

DeeplinkDie Spü(h)le und das Grauwasser

Ja, das »h« in der Klammer steht da mit Absicht. Wo bekommt man günstig gebrauchte Spülen? Richtig: Bei eBay. Wie bekommt man sie noch günstiger bei eBay? Richtig: Wenn der Artikel mit einem Rechtschreibfehler, also als »Spühle« in der Überschrift eingestellt worden ist.

Die Spüle hat vom Vorbesitzer eine Bohrung für einen Wasserhahn erhalten. Da ich keinen Wasserhahn montieren wollte, mußte diese Bohrung eben wieder verschlossen werden.

Mein Gedanke: Sollte ich jemals Geld in eine Frischwasserpumpe investieren, dann doch bitte gleich in eine Außendusche wie sie unter »Camping (light) – Luxus(?)« zu sehen ist.

»Fließendes Wasser« kann man ja auch aus einem angehobenen Kanister heraus haben.

Das vom Vorbesitzer rausgebohrte oder -geschnittene Loch wurde mit einer Edelstahlabdeckung aus dem Baumarkt und etwas Silikon wieder abgedichtet.

Leider hatte ich keinen Stöpsel für den Abfluß mit dazubekommen und im Baumarkt stieß ich nur auf ungläubiges Staunen: »Sie brauchen einen Stöpsel für einen Abfluß mit 15 mm Durchmesser? Sie meinen wohl 55 mm Durchmesser?«

Nein, meinte ich nicht. 15 mm hat das kleine Loch in der Mitte von dem Kunststoffeinsatz. Die Lösung für mein Stöpselproblem war ein kleiner Gummifuß für Untersetzer oder dergleichen. Schraube aus Edelstahl rein damit's nicht rosten kann und schon war das Loch in der Mitte abgedichtet und gleichzeitig hatte der Stöpsel einen kleinen "Griff" zum Herausziehen.

Ein kurzes Stück hochflexibler Schlauch, zwei Kupplungen und noch ein paar Schlauchschellen, fertig ist die Grauwasserleitung.

Vom Waschbecken aus hat der Schlauch (nicht mit im Bild) einen größeren Durchmesser, aber da war noch ein Rest im Haushalt vorhanden. Weiter unten ist ein Bild vom fertigen Anschluß zu sehen.

Ich wollte auf jeden Fall eine Kupplung mit einbauen, den denn »eingesifften« Grauwasserschlauch wollte ich nicht im Schrank herumhängen haben wenn ich den Grauwasserkanister zum Entleeren ausgebaut hatte. Außerdem mußte ich den Durchmesser des Schlauchs noch reduzieren. Deshalb hatte ich zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen.

Ich bin mehrfach gefragt worden, ob der dünne Schlauch auch für heißes Wasser geeignet ist. Nunja, ich muß gestehen, dass ich meistens mit kalten bzw. kühlem Wasser abwasche. Raus aus dem Kanister und rein in die Spüle. Daher hat sich bei mir die Frage mit dem heißen Wasser erledig gehabt.

Auf Campingplätzen hat man ja sein Spülbecken auf dem Platz samt heißem Wasser (sofern vorhanden) und ansonsten wird eben improvisiert.

Vielleicht fragt sich jetzt jemand »Warum dieses teure Messingzeug wenn's auch Gardena gibt?«.

Die Antwort fällt mir leicht: Zum einen ist das »Messingzeug« nicht teurer als die Variante von Gardena. Genaugenommen ist sie sogar billiger! Weiterhin haben die Messingkupplungen einen größeren Durchmesser als das Gardena »Klick-System«.

Dies will auf dem Bild links verdeutlichen. Die Gardena-Kupplungen haben einen sehr kleinen Duchmesser. Daher kann es relativ schnell zu einer Verstopfung selbiger kommen.

Die geringe Menge »Restwasser« in der Kupplung läßt sich problemlos mit einem halben Tuch von der Küchenrolle oder eben gleich mit einem Taschentuch auffangen. Da kommt dann auch nicht mehr wirklich was aus dem Schlauch nach.

Den 10 l fassenden Grauwasserkanister habe ich aus einem Geschäft für Campingbedarf.

Die haben von diesen Kanistern zigtausende eingekauft gehabt. Ursprünglich sei in ihnen destilliertes Wasser gewesen. Nach dem Gebrauch wären die Kanister weggeworfen worden. Sie wurden von einem Händler für Camping- und sonstigem Outdoorgeraffel aufgekauft und dann für 3,50 € das Stück weiterverkauft.

Für den Campingeinsatz sind sie nur bedingt geeignet, da der originale Verschluß 100%ig abdichtet. Somit kann kein Druckausgleich stattfinden. Als Grauwasserkanister eingesetzt sollte es aber keine Probleme geben, da dieser ja nicht fest verschlossen wird.

Auf dem Bild links die von mir (»etwas« schief) in späterer "Arbeitshöhe" von ca. 760 mm hingehaltene Spüle.

Selbst mit der Materialstärke der Arbeitsplatte war bei diesem Test zwischen Kanister und der Oberkante des Innenraums der Weekendbox noch genügend Platz für Schläuche, Kupplung, etc.

Bei der zur Probe aufgelegen Arbeitsplatte mit der lose eingesetzten Spüle zeigte sich dieser abgeschätzte Platz als mehr als ausreichend.

Doch bevor die Installation des Kanisters und der Leitungen für das Grauwasser vollzogen werden konnte, standen noch das Abschrägen der Arbeitsplatte und die Montage selbiger auf dem Plan. Zu sehen im Abschnitt »Vom Pappkartonmuster zum fertigen Schrank«.

Nach der Montage der Winkel für die Arbeitsplatte und der Halteösen für den Spanngurt des Kanisters präsentierte sich dieser angegurtet im Inneren der Weekendbox.

Er liegt dabei auf den Ösen mit auf, kann also nicht gegen die Holzwand der Box schlagen. Auf Ösen zum Verzurren der Kunststoffkisten habe ich verzichtet, diese würden sich durch ihr Eigengewicht auf einer Anti-Rutschmatte von alleine fixieren.

Mit dem fertig montierten Waschbecken war es dann auch endlich Zeit für den Anschluß des Waschbeckens. Die Messingkupplungen lassen sich sehr leicht trennen.

Allerdings habe ich dazu den »Einrastmechanismus« etwas »entschäft« – im wahrsten Sinne des Wortes: Ich habe den Grat mit einer Feile etwas abgeflacht.

In der Kupplung zwischen dickem und dünnen Schlauch kann sich etwas Grauwasser sammeln. Beim Trennen der Verbindung waren es aber immer nur ein paar Tropfen, welche sich mit einem halben Stück Tuch einer Küchenrolle problemlos auffangen lassen. Angst vor einer Überschwemmung braucht man also wegen der Kupplung wirklich nicht haben.

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