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Das Innenleben einer T4 Beifahrertüre, Juni 2006

Deeplink Tipps & Tricks: Zweitbatterie einbauen

Während ich nach Informationen über den Einbau von Zweitbatterien gesucht hatte, sind mir diverse Lösungen untergekommen. Meine eigene Variante ist eine Kombination aus Informationen von anderen sowie eigener Überlegungen und Konstruktionen.

Sicher ist bei der ganzen Vielfalt von Ideen eigentlich nur eins: Es gibt keinen Königsweg. Manche können die Batterie nicht unter dem Fahrersitz verbauen, andere haben bereits eine Batterie daheim und wollen diese verwenden anstatt sich für teures Geld eine neue Batterie kaufen zu müssen, etc.

Ich hoffe, dass meine Variante des Zweitbatterieeinbaus samt Stromverteilung und Anschluss an ein Ladegerät dem einen oder anderen sowohl als Informations- wie auch Inspirationsquelle dienen kann.

DeeplinkAufgelaufene Kosten

Zunächst mal das, was die meisten Umbau- oder Nachrüstwilligen am meisten interessiert: Wieviel kostet das Nachrüsten von einer Zweitbatterie und oder eines 230 Volt Ladegeräts?

Ich habe versucht eine übersichtliche Tabelle mit den anfallenden Kosten zu erstellen. Jedoch wird durch die Vielzahl der Möglichkeiten eine relativ unübersichtliche Liste von Optionen möglich. Eine übersichtlichere Variante habe ich weiterhin nicht entwickeln können, daher ist die ursprüngliche Tabelle nun wieder online zu finden.

Legende
  Variante #1: Ursprünglich für den Einbau geplante Materialien
  Variante #2: Tatsächlich während der Installation verwendete Materialien
  Materialien, welche in jedem Fall notwendig sind

Die Zwischen- und Endsummen sind ebenfalls entsprechend gekennzeichnet. Und am Fuß des jeweiligen Abschnitts zu finden.

Bezeichung Stück-/
Meterpreis
Menge Gesamtpreis
Material Verkabelung Zweitbatterie
Sicherungshalter für AGU-Sicherungen, bis maximal 25 mm² Kabelstärke 3,90 € 2 Stk. 7,80 €
AGU Sicherungen 50 A, 5er Pack 1,98 € 1 Stk. 1,98 €
Sicherungsautomat 60 A 6,80 € 2 Stk. 13,60 €
Trennrelais 70 A 9,50 € 1 Stk. 9,50 €
Halter für Trennrelais 5,09 € 1 Stk. 5,09 €
Nagares Trennrelais 180 A 24,00 € 1 Stk. 24,00 €
Kabel, 1,5 mm² für D+ Signal (0,75 mm² wären ausreichend) 0,75 € 3 Meter 0,75 €
Kabel, 2,5 mm² für Dauerplus (5 m Ring) 1,95 € 1 Stk. 1,95 €
Kabel, 2,5 mm² für Masseleitungen (5 m Ring) 1,95 € 1 Stk. 1,95 €
Kabel, 16 mm²: Euro pro Meter 2,20 € 4 Meter 8,80 €
Zwischensumme Material Verkabelung Zweitbatterie
Mit AGU Halter und AGU Sicherungen sowie einfachem Trennrelais 37,82 €
Mit Sicherungsautomaten und Nagares Trennrelais 51,05 €


Material Einbau Zweitbatterie
Zweitbatterie Banner Bull Bloc SBV AGM Vlies-Batterie 55 Ah (neu) 34,95 € 1 Stk. 134,60 €
Batteriehalterung für T4 (Klemmmontage) 11,50 € 1 Stk. 11,50 €
Zweitbatterie Hawker SBS 60/2 54 Ah (gebraucht) 34,95 € 1 Stk. 34,95 €
Alublech für Selbstbauhalterung (eBay) 7,00 € 1 Stk. 7,00 €
Siebdruckplatte, 10 mm (Resteverkauf Obi) 3,00 € 1 Stk. 3,00 €
Spanngurt 1,99 € 1 Stk. 1,99 €
Schlosschrauben M6 2,45 € 1 VPE
(8 Stk.)
2,45 €
Winkel 0,75 € 2 Stk. 1,50 €
Zwischensumme Material Einbau Zweitbatterie
Mit T4 Halter (Reimo) 146,10 €
Mit Eigenbauhalterung 50,89 €


Material Einbau 230 Volt
Kabel, »Ölflex«, 3x 2,5 mm² 2,00 € 6 Meter 12,00 €
CEE-Stecker 2,40 € 1 Stk. 2,40 €
FI-Schutzschalter 29,00 € 1 Stk. 29,00 €
16 A Sicherung 3,00 € 2 Stk. 6,00 €
Gehäuse für FI-Schutzschalter und Sicherung 12,90 € 1 Stk. 12,90 €
230 Volt Schuko-Steckdose 3,29 € 1 Stk. 3,29 €
Summe Material Einbau 230 Volt 65,59 €


Ladegerät für Zweitbatterie
Ladegerät 15 A mit IUOU-Kennline für Bleigelbatterien 109,90 € 1 Stk. 109,90 €


Sonstiges Material
Flachsteck-Sicherungshalter 5,95 € 3 Stk. 17,85 €
Ringösen, Kabelschuhe, Aderendhülsen, etc. Pauschale 10 €
Summe Ladegerät und sonstiges Material 137,75 €

Die einzelnen Bereiche zusammengefasst:

Zwischensumme Material Verkabelung Zweitbatterie
Mit AGU Halter und AGU Sicherungen sowie einfachem Trennrelais 37,82 €
Mit Sicherungsautomaten und Nagares Trennrelais 51,05 €
Zwischensumme Material Einbau Zweitbatterie
Mit T4 Halter (Reimo) 146,10 €
Mit Eigenbauhalterung 50,89 €
Summe Material Einbau 230 Volt 65,59 €
Summe Ladegerät und sonstiges Material 137,75 €

Zusammenfassend die ursprünglich geplante Variante und die letztendlich durchgeführte Variante, zusammen mit den Kosten für die 230-Volt-Verkabelung und dem Ladegerät:

Ursprünglich geplant 349,44 €
Wirklich angefallene Kosten 224,23 €

Die deutlich günstigeren Kosten kommen in erster Linie daher, dass ich günstig die Hawker Batterie kaufen konnte. Ansonsten sind rund 100 Euro mehr für eine neue Batterie als realistischer »Aufschlag« mit einzukalkulieren.

DeeplinkNachträglicher Einbau einer zweiten Batterie unter dem Fahrersitz

Reimo Batteriehalterung für Klemmmontage
Reimo Batteriehalterung für Klemmmontage
Ursprünglich hatte ich vor die bekannte Reimo Batteriehalterung für Klemmmontage unter dem Fahrersitz zu verwenden. Die Halterung ist für Standardbatterien vorgesehen und stellt eine preiswerte Alternative zu einer (ge­brauchten) Sitzkonsole von VW mit integriertem Batteriehalter dar.

Letztenendes konnte ich sie bei mir nicht verbauen, da ich mich für eine Batterie jenseits der normierten Größe für KFZ-Batterien entschieden hatte: Für die gebrauchte Hawker SBS 60/2 mit 54 Ah.

Sicherungshalter für AGU Glassicherungen
Sicherungshalter für AGU Glassicherungen
Den meisten aus dem Car-HiFi-Bereich sicherlich schon bekannt: Sicherungshalter für AGU Glassicherungen.

Gerne werden auch ANL-Steifensicherungen mit den entsprechenden Haltern angeboten und verbaut.

Welches System besser oder schlechter ist? Nunja, ich würde sagen, dass man einen Blick darauf haben sollte nicht zuviele unterschiedliche Sicherungsarten im Fahrzeug verbaut zu haben.

Eine Alternative zu den AGU oder ANL Sicherungen kann ein Sicherungsautomat sein. Die Automaten kosten ähnlich viel wie ein guter Sicherungshalter mit AGU oder ANL-Sicherung und sind bei den bekannten Elektronikversendern wie auch bei eBay zu finden.

Der Nachteil dieser Automaten ist jedoch der höhere Innenwiderstand und der somit höhere Spannungsverlust verglichen mit einer AGU oder ANL Sicherung.

(Masse)Verteiler und Sicherungsautomat
(Masse)Verteiler und Sicherungsautomat
Als Vorteile für die Sicherungsautomaten wären zu nennen: Man muss keine Ersatzsicherungen dabei haben und man kann »mal schnell« die Sicherung »heraus­nehmen« bzw. den Stromkreis unterbrechen ohne erst lange herumschrauben zu müssen. Über den kleinen Taster kann man die Sicherung per Hand auslösen.

Auch nach über 3 Jahren hatte ich keine Probleme mit den Sicherungsautomaten – mal abgesehen davon das der kleine Kunst­stoffhebel die Tendenz zum Abfallen hat.


Sollte man sich für die Variante mit ANL oder AGU-Sicherungen entscheiden ist zu bedenken: Für alle Fälle diverse Ersatzsicherungen dabeizuhaben nimmt eventuell einiges an Platz weg bzw. man sollte eben immer eine kleine Schachtel mit den im Auto verbauten Sicherungen mit dabei haben.

Von Reimo angebotenes Trennrelais
Von Reimo angebotenes Trennrelais
Trennrelais (70 A), von D+ angesteuert. Sobald die Lichtmaschine (oder eben Generator wie es heutzutage eigentlich nur noch heißt) über D+ genügend Spannung liefert, schaltet das Relais durch bzw. die beiden Batterien zusammen. Nun werden sie von der Lichtmaschine mit aufgeladen.

Natürlich sollte die Lichtmaschine bzw. der Generator wie er ja schon seit Jahren in den Ersatzteilkatalogen geführt wird natürlich auch genügend Leistung entwickeln damit beide Batterien geladen werden können.

Das Relais auf dem Bild ist beispielsweise bei Reimo oder eBay günstig zu beziehen. Wer einen größeren Kabeldurchschnitt verlegt hat, sollte sich überlegen lieber ein Relais mit M5 oder M6 Schraubbolzen anzuschaffen. Mit dem Suchbegriff »Nagares« wird man schnell bei eBay oder Amazon[1] fündig.

180 A Trennrelais von Nagares
180 A Trennrelais von Nagares
Hier ein Bild des von mir gewählten Trennrelais von Nagares, bei eBay inklusive Porto für etwa 25 Euro zu bekommen.

Wie schon geschrieben ermöglichen die Schraubbolzen eine einfachere Montage von größeren Kabelquerschnitten, beispielsweise wenn die Batterien mit mehr als 10 mm² Leitungen verbunden werden. Der Verkäufer hatte mir noch die Kleinteile für den Anschluss, also Kabelschuhe, Schrumpfschlauch, etc. beigelegt.

Eine weitere Alternative mit M6 Schraubbolzen ist ein leistungsfähigeres Trennrelais, welches von Mercedes-Benz verkauft wird. Es kann mit bis zu 100 A belastet werden und hat Schraubbolzen mit Gewinde M6. Es ist Spritzwasserbeständig (IP67) und kann daher im Motorraum verbaut werden. Das Relais hat die Größe von zwei nebeneinanderliegenden Relais kann mittels der sich rechts und links vorhandenen Laschen mit Bohrungen Festgeschraubt werden. Preis für das Relais: ca. 37 Euro (netto).
Quelle: »vwcruiser«, www.t4forum.de | Der Text wurde überarbeitet.

Was habe ich nun gewählt und warum? Hier mal wie mein Verteilerbrett aussieht bzw. aussehen wird:

»Probeliegen« der einzelnen Komponenten
»Probeliegen« der einzelnen Komponenten
Wie man sehen kann habe ich mich für das Nagares Trennrelais entschieden.

Ausschlaggebend für die Wahl war meine Verkabelung mit 16 mm² und meine Bedenken im Bezug auf die Befestigung der Verkabelung mit Flachsteckern. Die Schraubvariante mit Stehbolzen war mir einfach sympathischer.

Die auf dem Bild noch zu sehenden Verteilerblöcke habe ich aus dem gleichen Grund durch Kupferplatten mit Schraubbolzen ersetzt, später mehr dazu.

Während dem Planen und dem Bau bin ich immer wieder mal an die Grenzen der mir von unterschiedlichsten Personen empfohlenen Bauteile gestoßen. Daher ist diese Anleitung auch ein Sammelsurium von unterschiedlichsten Varianten von Bauteilen, Verkabelungen, Sicherungen und könnte eventuell etwas verwirrend wirken. Ich hoffe dennoch mittels meiner Begründungen am jeweiligen Ende eines Abschnitts die Vor- und Nachteile aufzeigen zu können und natürlich meine ganz persönliche Entscheidung für bzw. gegen ein Produkt darzustellen. Andere Bastler haben andere Einsatzzwecke bzw. sind mit anderen Materialien lieber am Arbeiten.

Die persönliche Note wird eben durch den Anspruch, den Einsatzzweck und die technischen Möglichkeiten gebildet.

DeeplinkAnschliessen der Zweitbatterie: Kabelinformationen

Ab Werk verwendet VW zwischen Starter- und Zweitbatterie ein 6 mm² Kabel. Empfohlen wird in diversen WoMo- bzw. Selbstausbauerforen, mindestens 10 mm² zu verwenden. Ich habe mich für 16 mm² entschieden – weil davon noch ein gutes Stück bereitlag.

Weiterhin ist es von Vorteil einen größeren Querschnitt zu verwenden. Zum einen bietet ein höherer Querschnitt eine höhere Belastungsgrenze, zum anderen ist der Spannungsabfall bei den relativ langen Leitungen geringer im Vergleich zu Kabeln mit geringerem Querschnitt.

Ich bin bei Gesprächen mit Elektroinstallateuren und Mechatronikern auf zwei Faustregeln hingewiesen worden:
  • Beim Normalbetrieb (Dauerbelastung) pro mm² maximal 5 A.
  • Bei Stromspitzen (Kurzzeitbelastung) pro mm² maximal 10 A.
Dies würde bedeuten, 16 mm² können mit mehr als 40 A abgesichert werden, die von VW standardmäßig verlegten 6 mm² sollten mit maximal 40 A abgesichert werden.

Abschließend zur Kabelthematik noch eine Tabelle mit den üblicherweise in Fahrzeugen verwendeten Kabelquerschnitten und mit wieviel sie abgesichert werden sollten/können:

Stromstärke Kabelquerschnitt Verwendet für
bis 2,5 A 0,5 - 0,75 mm² Rücklicht, Standlicht, Innenbeleuchtung, Kontrollleuchten
bis 8 A 1,5 mm² Fahrtrichtungsanzeiger, Scheinwerfer, Scheibenwischer, Hupe
bis 16 A 2,5 mm² Sammelleitungen für Scheinwerfer
bis 40 A 6,0 mm² Stromversorgung Zündschloss/Sicherungskasten
mehr als
40 A
16 - 35 mm² Anlasser (abhängig von Leitungslänge und Leistung)

Es werden beide Pluspole der Batterien verbunden, die Minuspole der Batterien werden auf Masse gelegt. Somit entsteht eine Parallelschaltung.

In die Nähe jeden Pluspols (maximal 30 cm vom Pol entfernt) sind Sicherungen zu setzen. 50 A sind ausreichend, zwischen 40 und 100 A werden in diversen Anleitungen empfohlen. Betrachtet man sich die Belastbarkeit der Kabel (siehe Tabelle), so wird für 16 mm² 40 A oder mehr empfohlen. Ich habe daher 60 A Sicherungen verbaut.

Die Sicherungen sind natürlich erst dann auch einzusetzen, wenn alles vollständig angeschlossen worden ist. Bevor es soweit ist, muss noch das Trennrelais angeschlossen werden.

DeeplinkAnschliessen der Zweitbatterie: Trennrelais

Damit die Zweitbatterie nicht permanent mit der Starterbatterie verbunden ist und somit die Verbraucher im Innenraum munter beide Batterien gleichzeitig entladen können, muss ein Trennrelais verbaut werden. Trennrelais gibt es von ca. 10 € (Reimo) bis zu über 70 € (Bosch). Den Zweck erfüllen sie eigentlich alle gleich gut, die teuren Bosch Hochstromrelais sind eigentlich für andere Zwecke gedacht und daher reichlich überdimensioniert. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann natürlich auch zum Produkt von Bosch greifen, die von Reimo angebotenenen Relais werden seit vielen, vielen Jahren in WoMos verbaut – die Qualität stimmt also.

Ich habe mich für ein Trennrelais vom Hersteller Nagares entschieden. Mit 25 Euro liege ich da noch im vertretbaren finanziellen Rahmen wie ich meine. Vorteil des Relais von Nagares: Es hat keine Anschlüsse für Flachstecker, sondern Bolzen an denen Ringösen befestigt werden können. Bei meiner Wahl von 16 mm² Leitungen die einfachere Lösung für die Verbindung von Batterien und Relais.

Das Trennrelais wird zwischen den beiden Sicherungen in der Leitung zwischen den beiden Batterien verbaut. Für die Ansteuerung des Trennrelais wird die Leitung »D+« von der Lichtmaschine benötigt. Ein Abgriff ist an der Rückseite der ZE beim T4 möglich.

Genauer gesagt: Klemme 86 D+ Kabel (Ladespannung der Lichtmaschine), das »D+« Kabel selbst ist blau (0,5 oder 0,75 mm²)

Verbaut werden kann das Relais entweder im Motorraum in der Nähe der Batterie (spritzwassergeschützt), im Innenraum in der Nähe der Zentralelektrik oder auch – wie von VW ab Werk so gelöst – unter dem Fahrersitz in der Nähe der Zweitbatterie.

Der endgültige Stromlaufplan in meinem T4, mitsamt dem 220 Volt Bereich, das Relais ist als gelbes Quadrat zu finden:

Stromlauf- bzw. Anschlussplan (Falls nicht sichtbar fehlt das Flash-Plugin im Browser)

Stellt sich nun noch die Frage: Wo bekommt man D+ zum Schalten des Trennrelais her? Bei mir war es gleich zwei Mal bereits (ab)griffbereit: Hinter der Zentralelektrik bzw. dem Sicherungs- und Relaisträger hinten zwei blaue Leitungen mit Stecker bzw. Buchse herunter. Beim Messen was es mit diesen Leitungen auf sich hat habe ich schon im Vorfeld herausgefunden, dass es sich dabei um D+ handeln muss.

D+ hinter der Zentralelektrik des VW T4
D+ hinter der Zentralelektrik des VW T4
D+ an zwei blauen Leitungen vorhanden
D+ an zwei blauen Leitungen vorhanden

Mein T4 ist Modelljahr '97 und ein Multivan. Ob sich diese Leitungen auch bei anderen T4 mit anderem Modelljahr und anderer Innenausstattung dort befinden ist mir nicht bekannt. Die meisten Forenbeiträge lassen darauf schließen das ich wirklich Glück hatte und man sich normalerweise D+ von der Zentralelektrik oder sogar im Motorraum abgreifen muss.

DeeplinkAbsichern der Verbraucher an der Zweitbatterie

Für das Absichern der Verbraucher an der Zweitbatterie habe ich mir etwas Besonderes einfallen lassen. Allerdings musste ich erst einen Tipp im Womobox-Forum bekommen.

Die üblichen Sicherungshalter wie sie bei den WoMo-Ausrüstern, Elektronikversendern oder Car-HiFi-Spezialisten zu bekommen sind, entsprachen nicht ganz meinen Vorstellungen von einer »sauberen Verlegung«. Oft angeschlossen mit einfachen Flachsteckern, welche unisoliert und ungeschützt außerhalb eines Gehäuses waren – nein, das muss nun wirklich nicht sein.

Die üblichen Sicherungshalter können zudem oft nicht 6 mm² Leitungen aufnehmen, welche ja durchaus noch mit 30 A FKS Fahrzeugflachsicherungen abgesichert werden könnten. Daher habe ich mich nach einer anderen Lösung umgesehen gehabt.

Flachsicherungshalter von Phoenix Contact
Flachsicherungshalter von Phoenix Contact
Zugegeben, die Lösung von mir ist relativ kostenintensiv. Ein solcher Halter wie er rechts auf dem Bild zu sehen ist, kostet regulär so um die 6 Euro.

Bei Sammelbestellungen könnten natürlich günstigere Stückpreise aufgrund der Ab­nahme einer Verpackungseinheit (2005: 1 VPE entspricht 50 Halterungen) zustande­kommen.

Genauer gehe ich auf die Flach­sicherungs­halter noch beim Punkt Verteilung ein.

Deeplink230 Volt im Bus

Später nicht realisierte Idee des Sicherungskastens
Später nicht realisierte Idee des Sicherungskastens
Auf dem Bild rechts ist ein erstes »Probeliegen« des 230-Volt-Teils, bestehend aus Sicherungskasten und Schuko-Steckdosen zu sehen. Jedoch konnte er so nicht verbaut werden: Es müssen beide Leitungen mit 16 A Sicherungen, welche gemeinsam auslösen müssen, abgesichert sein.

Da der Einbau einen eigenen Abschnitt darstellt, welcher nicht direkt etwas mit der Zweitbatterie zu tun hat, habe ich die Installation des 230-Volt-Anschlusses bzw. der dazugehörigen Verkabelung und Absicherung eine extra Seite gewidmet:

Tipps & Tricks & Basteleien: 230 Volt im Bus. Dort sind auch weitere Informationen über die korrekte Absicherung von 230 Volt im Fahrzeug zu finden.

DeeplinkLadegerät für die Zweitbatterie

Damit man unterwegs (Campingplatz, etc.) oder eben auch daheim die Zweitbatterie wieder aufladen kann, macht ein festverbautes Ladegerät im Fahrzeug Sinn.

An eine bereits verbaute Installation für 230 Volt im Bus kann das Ladegerät einfach über eine Schuko-Dose angeschlossen werden.

Wenn dann auf dem Campingplatz (oder daheim) per CEE-Kabel eine Verbindung mit dem Stromnetz hergestellt wird, wird die Zweitbatterie automatisch geladen.

Alle derzeit angebotenen Ladegeräte ab etwa 100 Euro haben eine Automatik, welche das Laden überwacht und automatisch vom Ladevorgang auf Erhaltungsladung umschaltet sobald die Batterie »voll« ist. Man muss sich also eigentlich um nichts kümmern, alles läuft automatisch ab und dank Schutzschaltungen kann man auch sorgenfrei im Bus übernachten während die Zweitbatterie geladen wird.


carbest Smart Charger compact SC 12 15A
carbest Smart Charger compact SC 12 15A

Beim Ladegerät habe ich mich für ein aktiv gekühltes Exemplar mit 15 Ampère Ladestrom entschieden.

Ein kleines Update im Juli 2014

Ich hatte einige Anfragen per Mail erhalten wo ich den »carbest Smart Charger« gekauft habe. Inzwischen werden die Geräte unter dem Markennamen »Waeco« angeboten. Optisch sehen sie genau wie der »carbest Smart Charger« aus, das Innenleben ist – laut Forenbeiträgen – auch identisch.

Weiteres Update Oktober 2014

Die optisch wie das Gerät von carbest aussehenden Modelle von Waeco sind nur noch mit 12 Volt Gleichstrom Ladespannung als Ladegerät erhältlich. Wer ein solches Gerät verbauen will, muss dazu auch noch einen Wandler von 230 Volt Wechselspannung auf 12 Volt Gleichspannung erwerben. Das rechnet sich beim relativ hohen Grundpreis nicht wirklich. Daher nur zur Information die Preise für die Geräte:

Das Modell mit 20 Ampère[2] ist für ca. 160 Euro zu finden, das Modell mit 8 Ampère[3] kostet ca. 110 Euro. Hinzu kommt noch ein Spannungswandler (bzw. Netzteil) von 230 Volt Wechselspannung auf 12 Volt Gleichspannung.

Günstiger wäre da beispielsweise ein kleines Ladegerät von CTEK. Beispielsweise das aktuelle CTEK MXS 3.8[4]. Klein, für 230 Volt Eingangsspannung und 0,8 bis maximal 3,8 Ampere Ladestrom.

Daher zurück zum »carbest Smart Charger compact SC 12 15A«, welchen ich damals in meinen T4 eingebaut habe. Der Unterschied zwischen bis zu 15 Ampere Ladestrom und den »etwas mageren« 3,8 Ampere des CTEK Ladegeräts wirken sich natürlich auf die benötigte Ladedauer aus.

Vergleichbar mit dem carbest Smart Charger wäre das Waeco PerfectCharge MCA 1215[5] Batterieladegerät, welches aktuell für etwa 160 Euro angeboten wird.

Die Netzeingangsspannung des Geräts darf zwischen 90 und 260 Volt liegen. Das Gerät kann – wie der carbest Smart Charger – mit maximal 15 Ampere Ladestrom dienen.

carbest Smart Charger compact SC 12 15A
carbest Smart Charger compact SC 12 15A
Viele Campingausrüster haben das Ladegerät von carbest angeboten. In den Foren von Wohnmobilisten und Selbstausbauern hatte ich vor dem Kauf durchweg nur positive Kommentare zu dem Gerät gefunden.

Erhältlich war dieses Ladegerät unter anderem auch bei Reimo bzw. Reimo-Stützpunkthändlern gewesen.

Die Ladekennlinie kann bei diesem Ladegerät zwischen Säure- und Gelbatterien umgeschalten werden, somit ist es für meine Hawker Bleigelbatterie geeignet.

Temperaturabhängige, aktive Kühlung
Temperaturabhängige, aktive Kühlung
Anschlussterminals des Ladegeräts
Anschlussterminals des Ladegeräts

Die relativ geringen Maße von ca. 120x260x80 mm erlauben den Einbau an Orten, bei denen naturgemäß wenig Platz vorhanden ist – beispielsweise unter einem Sitz.

DeeplinkPlatzierungsüberlegungen

Batterie im VW T4
Batterie im VW T4
Zu den Überlegungen im Vorfeld hat natürlich auch die Kabelführung sowie die Platzierung der Sicherungshalter und der Batterie gehört.

Wie beim VW T4 üblich sollte die Zweitbatterie unter dem Fahrersitz verstaut werden während die Startbatterie dort bleibt wo sie ist: Im Motorraum.

Mit dazu sollte noch ein Ladegerät für die Batterie untergebracht werden – und natürlich auch die notwendige Absicherung in Batterienähe sowie die Verkabelung der beiden Batterien miteinander damit sie während der Fahrt über den Generator mit aufgeladen wird.

Die Hawker in der Konsole vom Fahrersitz
Die Hawker in der Konsole vom Fahrersitz
Auf dem Bild zu sehen ist die grün-gelbe 16 mm² Leitung welche beide Batterien miteinander verbindet.

Ich habe das verwendet was gerade parat war: Flexible Leitung mit grün-gelber Markierung. Daran haben sich bereits ein paar Geister gestört, auf die Frage welche Farbe denn nun zu verwenden sei gingen die Meinungen allerdings auch weit auseinander. Mal sollte es rot sein, beim nächsten blau und dann wieder »eine andere Farbe, beispielsweise violett«...

So richtig klar scheint es also nicht zu sein. Ich habe meine Masseleitungen in braun und schwarz gehalten. Hätte es das 16 mm² in rot gegeben, hätte ich natürlich das vorgezogen, da ich bereits alle anderen +12 V Leitungen in rot verlegt habe.

Probleliegen mit Ladegerät
»Probleliegen mit Ladegerät«
Ladegerät und Hawker in der Konsole vom Fahrersitz
Ladegerät und Hawker in der Konsole vom Fahrersitz


Auf Siebdruckplatte montiertes Ladegerät
Auf Siebdruckplatte montiertes Ladegerät
Zwischen Batterie und Ladegerät ist noch ein bischen Luft. Da das Ladegerät ohnehin eine aktive Kühlung mittels Lüfter vorgesehen hat, sollte das Hauptaugenmerk mehr darauf liegen, dass die Zu- und Abluft gewährleistet ist.

DeeplinkBatteriehalterung

Wie schon ganz am Anfang geschrieben lassen sich Batterien im Standardformat kostengünstig und einfach mit einem Halter, beispielsweise dem für den T4 von Reimo angebotenen, sicher befestigt werden.

Erste Skizze mit der Idee der Platzierung
Erste Skizze mit der Idee der Platzierung
Reimo Batteriehalterung für Klemmmontage
Reimo Batteriehalterung für Klemmmontage

Losgeschraubte Fahrerkonsole zwecks Verlegen der Kabel unter dem Teppich
Losgeschraubte Fahrerkonsole zwecks Verlegen der Kabel unter dem Teppich
Ich habe mit jedoch nicht für eine Batterie mit Standardmaßen, sondern für eine mit Abmessungen entschieden, welche »etwas« neben der Norm liegen.

Wie man auf dem Scribble sehen kann, wollte ich die Batterie nicht von oben in die Konsole einsetzen, sondern sie von vorne durch die Öffnung in der Konsole schieben.

Die Hawker passt wunderbar durch die Öffnung hindurch – warum also die Wirbelsäule unnötig strapazieren?

Für die Hawker gibt es keine passende Batteriehalterung für den T4 zu kaufen. Also habe ich mir einige Überlegungen gemacht gehabt und beschlossen mir selbst eine Lösung mit Führungsschienen und Spanngurtbefestigung zu bauen. Zu diesem Zweck habe ich mir bei eBay für kleines Geld eine etwas zerkratzte – kümmert ja nicht, sieht man sowieso nicht mehr – Aluplatte mit 2mm Stärke gekauft.

Schlossschraube im Alublech
Schlossschraube im Alublech
Aluminiumblech als Halterung für die Batterie
Aluminiumblech als Halterung für die Batterie

Zunächst muss man sich einfach mit einer 15er Nuss und einer Rätsche bewaffnen und die Konsole losschrauben. Beim Multivan 1 muss zuvor natürlich noch die B2B-Halterung demontiert werden.

Danach ist es einfach, die Bohrungen in der Konsole bzw. die Bolzen im Fahrzeugboden auf das Aluminium zu übertragen und dort anschließend entsprechend die Bohrungen vorzunehmen.
Alublech mit montierter Batterieführung
Alublech mit montierter Batterieführung
Batterie und Ladegerät in der Konsole vom Fahrersitz
Batterie und Ladegerät in der Konsole vom Fahrersitz

Bei einem »Probleliegen« der Hawker habe ich das Maß für die seitlich der Batterie zu montierenden Führungsschienen (auf 10x200mm zugesägter Siebdruckplaten Rest mit 10 mm Materialstärke) genommen.

Anschließend wurden entsprechende Löcher in das Alublech gebohrt, mit Feilen zum Vierkant geändert und mit Schlossschrauben versehen.

Noch mit der später verworfenen Bestückung mit Sicherungskasten und Mehrfachsteckdosen
Noch mit der später verworfenen Bestückung mit Sicherungskasten und Mehrfachsteckdosen
»Trockendock« auf der Werkbank: Batterie und Ladegerät
»Trockendock« auf der Werkbank: Batterie und Ladegerät

Für den Spanngurt wurde ein Schlitz im Alu mittels Bohren und Feilen geschaffen. Die Kanten wurden mit Schmirgelpapier sorgfältig abgerundet, damit der Spanngurt nicht vom Metall nach und nach durchgescheuert werden kann.

Auf der Aluplatte festgezurrte Hawker
Auf der Aluplatte festgezurrte Hawker
Sitzkonsole ausgebaut, Spanngurt durch das Loch im Blech hindurchgezogen, das Blech eingelegt und dann mit der darübergesetzten Sitzkonsole verschraubt.

Sitzt und hält die Batterie sicher unter dem Sitz. Einziger nicht bedachter Punkt: Der Teppich unter dem Sitz drückt das Alublech leicht nach oben. So »kippelt« die Batterie leicht nach rechts und links. Ist aber nicht weiter bedenklich und kann mit kleinen Moosgummiplättchen eliminiert werden.

Nachdem die Batterie sicher und fest an ihrem Platz war, fehlte nur noch eins: Das Brett mit dem Ladegerät sowie dem 230 Volt Teil auf der anderen Seite.

Haltewinkel für das Brett mit dem Ladegerät
Haltewinkel für das Brett mit dem Ladegerät
Berücksichtigter Abstand für Knarrenkopf
Berücksichtigter Abstand für Knarrenkopf

Beim Ausmessen wo die Haltebügel für das Brett angebohrt und gekürzt werden müssen ist zu beachten, dass man mit dem üblichen Werkzeug auch noch die Mutter auf den Bolzen aufschrauben kann.

Daher muss für Nuss und Knarre (Rätsche, Ratsche – regional bedingt auch noch anders genannt) genügend Platz berücksichtigt werden.

Erste Idee mit Sicherungskasten (wurde später wieder verworfen)
Erste Idee mit Sicherungskasten (wurde später wieder verworfen)
In der der Konsole montierte Halterung
In der der Konsole montierte Halterung

Leider konnte ich die Lösung mit Sicherungskasten und Schukodose so nicht realisieren, daher weichen die Bilder der endgültigen Lösung von den hier gezeigten »mal probeliegen«-Bilder ab.

DeeplinkDie Verteilung

Flachsicherungshalter von Phoenix Contact
Flachsicherungshalter von Phoenix Contact
Meistens wird als Stromverteiler bzw. Sicherungshalter auf einfache Lösungen von Wohnmobilzubehörspezialisten zurückgegriffen.

Jedoch haben mir diese Modelle nicht wirklich gefallen, die Stabilität ließ meiner Meinung nach zu wünschen übrig, außerdem brauchte ich keinen Verteiler für 10 Verbraucher oder einen riesigen Kasten mit recht zweifelhaften Anschlüssen für Flachstecker.

Daher habe ich »etwas« mehr Geld investiert und mir Flachsicherungshalter für eine sogenannte »Hutschiene« gekauft.

Die von mir gekauften Flachsicherungshalter von Phoenix Contact waren nicht wirklich billig. Dafür waren sie entsprechend verarbeitet und haben eine Kontroll-LED. Ist die Sicherung defekt, so wird dies über die LED angezeigt. Einziger Haken an der Sache: Natürlich fließt dann noch ein geringer Strom obwohl die Sicherung defekt ist. Macht meistens keine Probleme, jedoch würde ich jetzt statt der Variante mit LEDs inzwischen die Variante ohne LEDs bevorzugen.

Eng, aber nicht unmöglich
Eng, aber nicht unmöglich
Auf dem Verteilerbrett unter dem Fahrersitz
Auf dem Verteilerbrett unter dem Fahrersitz

Ein »Probeliegen« des Verteilerbretts mit den Flachsicherungshaltern: Alles kein Problem, passt ohne Probleme und hat mehr als genügend Luft zwischen Halter und Sitzunterseite.

Noch mit den später nicht verbauten Verteilern
Noch mit den später nicht verbauten Verteilern
Das Verteilerbrett in Draufsicht. Auf dem Bild sind noch die Verteilerblöcke zu sehen welche man als Car-Hifi-Zubehör bei eBay oder in entsprechenden Läden finden kann.

Jedoch war ich mit der Qualität der Blöcke nicht zufrieden und so habe ich mich entschieden mir eigene Verteilerblöcke zu bauen. Gestört hatte mich die mäßig stabile Verarbeitung mit den Madenschrauben. Der Inbus hatte sehr schnell die weichen Wände der Madenschraube ruiniert, ein sicheres Verschrauben war nicht möglich.

Kupfer Flachmaterial
Kupfer Flachmaterial
Hier nun der Ablauf von der Idee bis zu den montierten Blöcken.

Ausgangsmaterial für die beiden Verteiler war ein Stück Kupfer Flachmaterial mit den Maßen 40x10x650 mm.

Mehr als genug Material für zwei Verteiler, also musste die gute Säge dran glauben. Kupfer ist jedoch nicht wirklich ein spaßiges Material im Bezug auf seine Verarbeitung, der eine oder andere Fluch war aus der Garage zu hören als ich es von Hand gesägt habe...

Mit der Gehrungssäge zugesägt
Mit der Gehrungssäge zugesägt
Der Erste der beiden Kupferblöcke
Der Erste der beiden Kupferblöcke


Am Ende der Sägerei hatte ich zwei gleich große Kupferplatten in welche nun Gewinde hineingeschnitten werden sollten. Bei eBay hatte ich mir daher günstig einen Satz Gewindebohrer ersteigert – deutlich günstiger als im Baumarkt und vermutlich sogar noch von besserer Qualität. Wer jedoch nur vorhat acht Gewinde in Kupfer zu schneiden, der kann sicher auch auf günstig(st)e Produkte zurückgreifen.

Vier Anschlüsse pro Block sollen es werden
Vier Anschlüsse pro Block sollen es werden
Die beiden identischen Kupferblöcke
Die beiden identischen Kupferblöcke

Das Verteilerbrett noch im Bus montiert und anschließend einfach die Kupferblöcke aufgelegt und diverse Möglichkeiten der Kabelzuführung ausprobiert. Diese Variante halte ich persönlich für die Beste, denn alles Planen und zeichnen kann ein »einfach mal hinhalten« nicht ersetzen.

Vier Löcher im Kupferblock für die Stehbolzen
Vier Löcher im Kupferblock für die Stehbolzen
Nachdem klar war das ich einen symmetrischen Aufbau haben wollte, habe ich mir Senkkopfschrauben herausgesucht, Platz für die Muttern samt einer Nuss zum Festschrauben mit eingeplant und je vier Löcher in die Blöcke gebohrt.

Hierbei ist wieder zu beachten wie sich Kupfer verarbeiten lässt: Es ist langspanig und die Drehzahl ist beim Bohren entsprechend zu wählen.

Wenn ich das Bohren irgendwie beschreiben müsste, ich würde es als »zäh, fast klebrig« bezeichnen. Ich hatte stellenweise das Gefühl es geht nichts vorran.

Gebohrt, Gewinde geschnitten und Schraubenkopf versenkt
Gebohrt, Gewinde geschnitten und Schraubenkopf versenkt
Nachdem alle acht Löcher gebohrt waren, wurden die Gewinde hineingeschnitten.

Da ich mich dafür entschieden hatte, dass die »Stehbolzen« sich sozusagen selbst sichernde Senkkopfschrauben sein sollten, musste für die Köpfe der Schrauben natürlich auch noch das Material angesenkt werden.

Mit Geduld und einer Standbohrmaschine kam ich nach und nach ans Ziel und die Schrauben konnten als Stehbolzen eingeschraubt werden.

Gehäuse für den +12-Volt-Verteiler
Gehäuse für den +12-Volt-Verteiler
Ich wollte keine Schrauben von Oben zugänglich in das Material schrauben sondern die angeschlossenen Kabel mit einer Mutter sichern. Warum? Kupfer ist ein relativ weiches Material. Daher meine Befürchtung: Früher oder später würden die Gewindegänge im Material nach und nach verschleißen. Daher Stehbolzen und Muttern mit Federringen zur sicheren Befestigung der Kabel.

Links auf dem Bild übrigens auch der Holzrahmen, welcher den Plus-Verteiler vor Massekontakten bewahren soll.

Montierte Kupfer-Verteilerblöcke mit Stehbolzen
Montierte Kupfer-Verteilerblöcke mit Stehbolzen
Die montierten Verteilerplatten. Oben links der Verteiler für +12 Volt, unten links der Masseverteiler.

Wie man sehen kann habe ich vom +12 Volt Verteiler noch etwas Material abgenommen. Dies war notwendig damit die Verschraubung des Holz-Kontaktschutzes nicht stromführend ist. Notwendig ist dies eigentlich nicht, bei vielen verschraubten Verteilern sind die Schauben stromführend. Aber: Wenn man schon was selbst macht, dann kann man es ja auch besser machen, oder?

DeeplinkDie Endmontage

Die Verteiler sind fertig, der Schutz über dem Verteiler für die +12 Volt ebenfalls. Nun fehlten noch der Anschluss des Ladegeräts für die Zweitbatterie sowie der Einbau des Verteilerbretts.

Das folgende Bild zeigt die Crimpzange mit welcher die Ringschuhe auf das Kabel des Ladegeräts aufgecrimpt worden sind.

Crimpzange für den Anschluss des Ladegeräts
Crimpzange für den Anschluss des Ladegeräts
Ein kleiner Hinweis: So sollte man NICHT die Ringschuhe zusammendrücken. Man würde die gepresste Form eher auseinander- als zusammendrücken. Das Bild wurde nur deshalb mit dem um 90° gedrehten Ringschuh aufgenommen, weil man so die Öse besser sehen konnte.

Das Kabel zwischen Zweitbatterie und Ladegerät ist groß dimensioniert da es sich um einen Kabelrest handelte. Man könnte auch eine dünnere Leitung verwenden wie sie dem Ladegerät original auch mit Klemmen beilag.

Beim Ancrimpen des Ringschuhs
Beim Ancrimpen des Ringschuhs
Das Verteilerbrett während dem Anschließen der Kabel zwischen Ladegerät und Zweit­batterie. Hinten links auf dem Brett kann man den Verteiler für +12 Volt erkennen, da die Abdeckung entfernt wurde.

Während dem Betrieb ist die Abdeckung natürlich vorhanden und es kann an dieser Stelle zu keinem Kontakt zwischen dem Kupferverteiler und der Masse, beispiels­weise an der Sitzkonsole kommen.

Die folgenden beiden Bilder zeigen das Verteilerbrett im Betriebszustand, also mit abgedeckten Kontakten.

Alles angeschlossen und getestet
Alles angeschlossen und getestet
Abgedeckte Kontakte auf dem Verteilerbrett
Abgedeckte Kontakte auf dem Verteilerbrett


Befestigung des Bretts mit dem Ladegerät
Befestigung des Bretts mit dem Ladegerät
Was sich während der Aufnahmen wieder mal verabschiedet hat: Der Hebel zum Zurücksetzen des Sicherungsautomats. Dieser wird evtl. auch noch einmal ersetzt werden, später mehr dazu.

Auf dem Bild links ist die Befestigung des Bretts zu sehen, auf welchem das Ladegerät montiert ist.

Die Halterung selbst ist weiter oben auf dieser Seite bereits beschrieben, hier nun also das Resultat mit Flügelmutter und Schlossschraube.

Fertig? Nun ja, fast. Wie immer eben wenn man mit einem Einbau fertig ist

Es funktioniert nun soweit alles so, wie ich es ursprünglich geplant hatte. Während der Konstruktion und dem Einbauen habe ich ja bereits neue Ideen und Verbesserungen einfließen lassen können, was mir jetzt noch zu meinem Glück fehlen würde:
  • Umschalter zwischen Zweit- und Startbatterie
    Damit ich das Ladegerät sowohl für Zweit- als auch für die Startbatterie verwenden kann möchte ich einen Schalter einbauen über den ich auswählen kann welche Batterie geladen werden soll. Hierfür benötige ich aber noch ein Gehäuse.

  • Gehäuse für Relais und Batteriewahlschalter
    Ich suche noch nach einem Gehäuse in welches ich sowohl das Trennrelais als auch den Umschalter zwischen den beiden Batterien einbauen kann. Der Grund hierfür: Ich brauche lediglich an den passenden Pol des Trennrelais die Zuleitung vom Ladegerät anschließen um die zu ladende Batterie auswählen zu können. Dies will ich aber sauber und vor allem ohne die Möglichkeit eines »unfreiwilligen Kontaktes« von +12 Volt und Masse verbaut haben.
Nebenbei könnte ich dann auch die Sicherung durch ein Modell mit Schraubanschlüssen für Ringschuhe ersetzen. Aber das hat noch Zeit. Bisher genieße ich nun dass ich sorgenfrei die Standheizung und das Radio nutzen kann wenn eine 230 Volt Steckdose in der Nähe ist.
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